Die Kartenfunktion der Seilbahndatenbank auf https://www.bergbahnen.org hat eine lange Tradition. Schon seit 2007 ist es möglich, die Standorte von allen in der Datenbank abgespeicherten Seilbahnen auf Google Maps zu lokalisieren, um einen geografischen Überblick zur Ausdehnung von Skigebieten zu erhalten oder Aktivitäten der Hersteller einzelnen Regionen zuzuordnen. Bislang waren hierzu die Koordinaten der Talstationen in der Datenbank abgespeichert, was in grösseren Kartenmassstäben eine ausreichende Information darstellte.
Seit 2007 ist jedoch die Entwicklung des Karten- und Luftbildmaterials nicht stehen geblieben, sodass heute in vielen Regionen der Schweiz ausgezeichnete Satellitenbilder verfügbar sind, auf denen die einzelnen Seilbahnanlagen bestens erkennbar sind. Diese neuen Möglichkeiten wurden dazu genutzt, die bestehenden Daten einer Prüfung zu unterziehen und die Genauigkeit der abgespeicherten Talstationsstandorte deutlich zu verbessern.
Darüber hinaus wurden aber auch neu die geografischen Standorte der Bergstationen und etwaiger Kurven der Seilbahnanlagen lokalisiert und in der Datenbank abgespeichert, sodass es nun möglich ist, die genaue Trassierung einer jeden Seilbahn auf dem aktuellen Google-Maps-Luftbild zu begutachten. Auch von seit vielen Jahren stillgelegten Anlagen konnten dank der seit einigen Monaten online bereitgestellten historischen Swisstopo-Karten und dank des Studiums von unzähligen historischen Fotoaufnahmen die Koordinaten und Trassierungen ermittelt werden. Somit ist es jetzt möglich, den Verlauf von nahezu sämtlichen seilgezogenen eidgenössischen Transportanlagen der letzten 134 Jahre zu begutachten. Insgesamt erfolgte während der letzten rund neun Monate die Eingabe von etwa 7500 Koordinatenpaaren für Talstationen, Bergstationen und horizontale Ablenkungen auf der Strecke für die derzeit 3459 erfassten Seilbahnanlagen in der Datenbank. Egal ob die erste Seilbahn der Schweiz in Lausanne, der längst vergessene und vor über einem halben Jahrhundert stillgelegte Dorflift in Anzère oder die erst im vergangenen Jahr eröffnete neue Luftseilbahn auf das Stanserhorn, von ihnen allen ist der exakte Verlauf in der Datenbank abgespeichert und kann über die neue Kartenfunktion betrachtet werden.

Alle Anlagen des Kantons Graubünden mit Talstationsstandorten und Verlauf.

Aktuelle und ehemalige Anlagen am Beispiel der Lenzerheide.
Wie funktioniert’s?
Über die Rubrik Seilbahndatenbank erfolgt der Zugriff auf die allgemeine Kartenfunktion unter dem Stichwort Karte. Hier ist es wie bislang möglich, die Volltextsuche für eine allgemeine Suchanfrage zu nutzen, die dann automatisch auf die Karte projiziert wird. Der Standort der Talstation sowie der Verlauf der Seilbahnen werden automatisch auf der Karte angezeigt. Je nach aktuellem Status der gesuchten Anlagen werden diese in den Farben grün (sofern in Betrieb), gelb (sofern noch existent, aber aktuell nicht in Betrieb) oder rot (abgebaut und / oder ersetzt) visualisiert. Durch einfaches Scrollen kann die Karte beliebig vergrössert oder verkleinert werden, sodass der exakte Verlauf einzelner Bahnen sichtbar wird. Über das Google-Earth-Plugin kann der Verlauf auch auf einer dreidimensionalen Oberfläche angezeigt werden. Wie gewohnt erreicht man die technischen Daten einer Anlage durch Klick auf den Marker, der die Talstation anzeigt.
Über die erweiterte Suchfunktion, die via Seilbahndatenbank > Suchfunktion erreichbar ist, kann ebenfalls ein Suchergebnis auf die Karte projiziert werden. Hierfür genügt nach Ausfüllen und Absenden des Formulars im tabellarischen Ergebnis ein Klick auf den Link dieses Ergebnis auf der Karte anzeigen. Aus Gründen der Ladezeit können allerdings maximal 500 Seilbahnen gleichzeitig auf der Karte angezeigt werden. Es ist somit möglich, dass bei mehr als 500 Suchergebnissen nicht alle Bahnen auf der Karte anzeigt werden.
Auf dem detaillierten Datenblatt einer jeden Seilbahnanlage wird deren Verlauf auf der Karte zuunterst auf der Seite abgebildet. Bei Bahnen, bei denen der exakte Verlauf nicht geklärt werden konnte, wird lediglich der ungefähre Talstationsort auf der Karte angezeigt. Dies betrifft zur Zeit jedoch nur 46 Anlagen (entspricht etwa 1,3%).

In Betrieb befindliche Anlagen von Habegger in Flims-Laax-Falera, ermittelt über die erweiterte Suchfunktion, dargestellt in Google Earth.
Zeitreise
Mit den neuen Daten erfolgte auch eine Erweiterung der Möglichkeiten bei der Betrachtung nach Regionen bzw. einzelnen Gebieten. Über die Rubrik Seilbahndatenbank > Übersicht sind wie bislang alle einzelnen Orte, aus denen Seilbahnen bekannt sind, nach Kantonen geordnet abrufbar. Auf der Detailseite eines jeden Gebiets werden unten auf der Seite die Seilbahnen des jeweiligen Gebietes mit Verlauf auf der Karte dargestellt. Bislang handelte es sich bei dem Kartenabbild immer um den Stand aus heutiger Sicht.
Neu ist es jetzt möglich, den Bestand an Seilbahnen zu bestimmten Zeitpunkten der Geschichte abzurufen und diesen auch auf der Karte zu visualisieren. Nach dem Auswählen des gewünschten Jahres und Klick auf den nebenstehenden Button erfolgt eine Auflistung und Abbildung der Seilbahnen, die zu diesem Zeitpunkt existierten. Auf der Karte werden Anlagen, die zu diesem Zeitpunkt in Betrieb waren grün anzeigt; Anlagen, die zu diesem Zeitpunkt bereits abgebaut waren, entsprechend rot. Da bei rund 250 Anlagen das Baujahr oder der Zeitpunkt der Stilllegung nicht bekannt ist, kann die Datenbank nicht wissen, ob sie im Jahr x existierten oder bereits stillgelegt waren. Daher werden diese Anlagen bei der Zeitreise in einem neutralen grau angezeigt.

Zeitreise: Davos im Jahr 1983. Die markanten Kurvenlifte an der Parsenn sind noch in Betrieb, während z. B. die Sesselbahn auf der Schatzalp noch nicht existiert. Einige Bahnen werden grau angezeigt, da nicht bekannt ist, ob sie 1983 schon oder noch existierten.
Wir wünschen viel Freude mit den zahlreichen neuen Möglichkeiten! Bei Fragen, Kritik oder Anregungen steht dieses Forum-Thema als Diskussionsrunde offen. Trotz akribischer Prüfung der neu eingepflegten Daten ist es bei einer derart grossen Menge natürlich nicht ausgeschlossen, dass sich irgendwo ein Fehler eingeschlichen hat. Damit derartige Fehler direkt zugeordnet und eliminiert werden können bitte ich darum, falls jemandem etwas auffällt, diese nicht hier im Topic anzugeben, sondern durch Bearbeiten des jeweiligen Datensatzes in der Datenbank. Die Koordinaten können nicht direkt durch registrierte Nutzer geändert werden. Daher sollte nach Möglichkeit das Feld Hinweise an den Administrator für derartige Fehlermeldungen genutzt werden.